Ausstellungen
Die Dauerausstellung des Deutschen Filmmuseums veranschaulicht die historischen Zusammenhänge der Entwicklung von Film, Filmproduktion und Kino. Sie ist in zwei große Bereiche gegliedert: Im ersten Teil wird die Geschichte der Erfindung des Kinos veranschaulicht. Neben originalen Geräten von der Laterna Magica bis hin zum Cinématographen der Brüder Lumière beinhaltet dieser Bereich auch Belegstücke zum kulturgeschichtlichen Hintergrund, vor dem die Entwicklung des Kinos sich vollzogen hat. Im zweiten Teil der Dauerausstellung werden Arbeitsschritte der Filmproduktion dargestellt und erläutert.
Auf zwei Sonderausstellungsflächen sind jährlich vier große und mehrere kleine Ausstellungen zu sehen, die sich mit filmhistorischen Themen, mit kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten des Mediums sowie mit Einzelpersönlichkeiten aus der Welt des Films beschäftigen. Die in den Ausstellungen untersuchten Fragestellungen reichen von der frühen Kinematographie über einzelne Genre bis hin zu neuen und neuesten Entwicklungen des Films in seinem gesellschaftlichen Umfeld. Ein kleiner Ausschnitt aus der fast zwei Jahrzehnte langen Ausstellungsarbeit des Deutschen Filmmuseums verdeutlicht das breite Spektrum:
"ICH, Kinski" (2001/02) zeigte den großen deutschen Schauspieler in seiner Vielschichtigkeit, jenseits der verbreiteten Klischees. Die Ausstellung "Audrey Hepburn: a woman the style" (2001) untersuchte die Konstruktion einer auratischen Star-Persona. "Die Industrialisierung des Sehens: Lebende Bilder von Ottomar Anschütz" (2001) widmete sich einem fast vergessenen Pionier der Chronophotographie und zeigte die Verschränkung technischer, ästhetischer und marktwirtschaftlicher Faktoren am Beginn der Filmgeschichte auf. "Film & Computer - digital media visions" (1998) untersuchte neue technische Entwicklungen und Möglichkeiten im Bereich der digitalen Bildbearbeitung. "Lebende Bilder einer Stadt - Film und Kino in Frankfurt am Main" (1995) stellte die Filmgeschichte Frankfurts und die Geschichte seiner Kinos dar. "Abschied vom Gestern. Bundesdeutscher Film der sechziger und siebziger Jahre" (1991/92) beschäftigte sich als zweiter Teil einer Reihe zum deutschen Nachkriegsfilm mit der Zeit von der wirtschaftlichen und künstlerischen Krise des Kinos der Ära Adenauer bis zur Etablierung des Neuen Deutschen Films. In monographischen Ausstellungen wurden herausragende Persönlichkeiten des Experimental- und Animationsfilms vorgestellt wie Oskar Fischinger oder Lotte Reiniger, Filmstars wie Romy Schneider, Marlene Dietrich oder Curd Jürgens, aber auch Personen, die, obwohl sie einen Film entscheidend prägen können, normalerweise kaum von der Öffentlichkeit beachtet werden, wie die Kostümbildner Irms Pauli oder Helmut Holger; wie die Architekten Walter Reimann, Otto Hunte und Hans Poelzig, deren Gebäude zwar weithin bekannt sind, deren Arbeiten für den Film es aber zu entdecken galt; oder Standfotografen wie Peter Gauhe, Li Erben, Andreas Neubauer oder Emmanuel Lowenthal.
Einen vollständigen Überblick über die Sonderausstellungen des Deutschen Filmmuseums seit 1984 finden Sie in unserem Ausstellungen-Archiv.
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