Galerieausstellung vom 21. April bis 16. August
Unsere Galerieausstellung
würdigt vom 21. April bis 16. August das unvergessene
Film- und Fernsehschaffen von Bernhard Grzimek, der im April 100 Jahre alt
geworden wäre. Die Hommage entstand in Zusammenarbeit mit der Familie
Grzimek, dem Zoo Frankfurt und dem Hessischen Rundfunk.
„Guten Abend, meine lieben Freunde!“ begrüßte Bernhard
Grzimek jeden Dienstag das Publikum seiner erfolgreichen Fernsehsendung Ein
Platz für Tiere, die über 30 Jahre lang vom Hessischen Rundfunk
produziert wurde.
Durch sie war es ihm gelungen, mehrere Generationen gleichzeitig
für Tiere und deren Schutz zu begeistern und ein nachhaltiges Umdenken
in der Gesellschaft herbeizuführen. Ins Fernsehstudio begleitete ihn stets
einer seiner tierischen Freunde aus dem Frankfurter Zoo, was den Moderator
durch seine sichtbar innige Beziehung zu den Tieren noch beliebter machte.
Dabei wollte Grzimek viel mehr als nur gefallen. Er nutzte seine Medienpopularität
häufig, um unbequeme Wahrheiten öffentlich bekannt zu machen. So
zeigte er erstmalig im Deutschen Fernsehen heimlich gedrehte Aufnahmen, auf
denen kanadische Robbenfänger Jungtieren bei lebendigem Leib das Fell
abziehen.
Am 24. April 1909 in Neisse / Oberschlesien geboren, kommt Bernhard Grzimek
nach dem Zweiten Weltkrieg nach Frankfurt und wird Direktor des stark zerstörten
Frankfurter Zoos, den er vor der Schließung bewahrt. Seit Beginn der
1950er Jahre reist er nach Afrika, um die Tiere in freier Wildbahn zu studieren – und
filmisch zu dokumentieren. Nachdem Bernhard und sein Sohn Michael bereits einige
Kulturfilme realisiert haben, gelingen den Grzimeks mit ihren Kinoproduktionen
Kein Platz für wilde Tiere (1956), Gewinner des Goldenen Bären, und
Serengeti darf nicht sterben (1958/1959) Welterfolge. Für letzteren erhielt
Bernhard Grzimek die höchste Auszeichnung der Filmbranche: den Academy
Award. Es war der erste „Oscar“, der nach dem Zweiten Weltkrieg
an eine deutsche Produktion verliehen wurde – und bis heute der einzige
Oscar für einen Tierfilm. Sohn Michael war diese Ehre nicht mehr vergönnt.
Er kam im Januar 1959, noch vor Abschluss der Dreharbeiten, beim Absturz seiner
zebragestreiften Dornier ums Leben. Bernhard Grzimek überlebte seinen
Sohn um 28 Jahre.
Die Ausstellung präsentiert Fotografien rund um die Dreharbeiten in Afrika, Film- und Fernsehpreise sowie zahlreiche Bewegtbildausschnitte aus seinen Lang-, Kurz- und Fernsehfilmen.
+++ Blick in die Ausstellung +++
Informationen
So 19.4. 19.00 Uhr
Ausstellungseröffnung Bernhard Grzimek
Partnerausstellung „Ein Platz für wilde Tiere“ im Zoo Frankfurt
IMPRESSUM
Bernhard Grzimek — Zum 100. Geburtstag
Eine Ausstellung des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main
Kuratorium und Organisation
Susanne Neubronner, Jessica Niebel, Hans-Peter Reichmann
Gestaltung
Jens Müller, Karen Weiland, muellerweiland.de
AV-Kompilationen
Marco Kühne
Leihgeber
Erika Grzimek und Christian Grzimek
OKAPIA KG
Hessischer Rundfunk
Vicco von Bülow
Haus der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland, Bonn
Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Bühnenhaus Bremen
Claudia Sewig
und Hans-Peter Reichmann
Dank an
Familie Grzimek sowie
Caroline Liefke, Sigrid Keiser, Dr. Michael Crone,
Günay Defterli, Gerlinde Waz, Judith Keilbach,
Thomas Worschech, Sabine Nessel, Gabriele Schuster
Bilder: © Prof. Bernhard Grzimek/OKAPIA
Mit freundlicher Unterstützung von
Partnerausstellung
Ein Platz für wilde Tiere — Bernhard Grzimek zum 100. Geburtstag
Bis 26. Juli 2009 im Zoo Frankfurt
Eine DVD mit den Kurzfilmen von Bernhard und Michael Grzimek erscheint im Mai 2009 bei absolut MEDIEN. In Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv des Deutschen Filminstituts - DIF und dem Institut f ür Theater- Film und Medienwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt.