Programmreihe dienstags, mittwochs und donnerstags (18 Uhr)
Klassiker & Raritäten zeigt geschichtlich und künstlerisch bedeutende Filme an einem festen Programmplatz: Dienstags, mittwochs und donnerstags sowie in einer Sonntags-Matinee lassen sich bekannte und fast vergessene Meisterwerke (wieder)entdecken. Die Programmreihe verknüpft die Arbeit unserer Archive mit anderen und verbindet sich mit laufenden Filmreihen und Ausstellungen. Besondere Vorführungen wie Stummfilme mit Musikbegleitung und Einführungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Hauses machen das Klassiker-Kino zum Erlebnis
Das Programm im Oktober 2007
Di 2.10. 18.00 Uhr
IN THE HEAT OF THE NIGHT In der Hitze der Nacht
USA 1966, R: Norman Jewison, Da: Sidney Poitier, Rod Steiger, 110 min OF
Einführung:
Kristina Jessen
Norman Jewisons mit fünf Oscars ausgezeichneter Film IN THE HEAT OF THE
NIGHT (In der Hitze der Nacht, 1966) ist Krimi, Rassendrama und Milieustudie
zugleich. Der schwarze Polizist Virgil Tibbs (Sidney Poitier), auf der Durchreise
in einer Kleinstadt im Süden der USA, wird nach einem Mord kurzerhand
als Täter verhaftet. Nur mühsam gelingt es ihm, den örtlichen
Polizeichef Bill Gillespie (Rod Steiger) von dessen Rassenvorurteilen abzubringen
und mit ihm gemeinsam den Fall aufzuklären.
Mi 3.10. 18.00 Uhr | Jean Renoir
LA GRANDE ILLUSION Die große Illusion
Frankreich 1937, R: Jean Renoir, Da: Jean Gabin, Erich von Stroheim, Dita Parlo,
115 min OmeU
Einführung:
Anke Mebold
Jean Renoirs LA GRANDE ILLUSION (Die große Illusion, 1937) zählt
zu den unbestrittenen Meisterwerken der Filmgeschichte. Auch heute begeistert
die antimilitaristische Geschichte um drei französische Kriegsgefangene – ein
Aristokrat (Pierre Fresnay), ein Leutnant (Jean Gabin) und ein Bankier (Marcel
Dalio) –, die auf einer Festung interniert von dem deutschen General
Rauffenstein (Erich von Stroheim) bewacht werden.
Do 4.10. 18.00 Uhr
TO HAVE AND HAVE NOT Haben und Nichthaben
USA 1944, R: Howard Hawks, Da: Humphrey Bogart, Lauren Bacall, 100 min OmU
Einführung:
Monika Haas
Humphrey Bogart und Lauren Bacall standen in Howard Hawks
Abenteuerfilm TO HAVE AND HAVE NOT (Haben und Nichthaben, 1944), einer freien
Ernest Hemingway-Verfilmung, erstmals gemeinsam vor der Kamera. Martinique
während des Zweiten Weltkriegs:
Der zynische Skipper Harry Morgan soll – zunächst erfolglos – dazu überredet
werden, mit seinem Boot französischen Wiederstandskämpfern zur Flucht
zu verhelfen. Erst die Begegnung mit der betörend selbstbewussten Amerikanerin
Marie Browning kann ihn überzeugen.
Di 9.10. 18.00 Uhr
L’IMPORTANT C’EST D’AIMER Nachtblende
F/Italien/BRD 1975, R: Andrzej Zulawski, Da: Romy Schneider, Fabio Testi, Klaus
Kinski, 105 min DF
Einführung: Beate Dannhorn
Andrzej Zulawskis skandalträchtiger und eindrücklicher Film L’IMPORTANT
C’EST D’AIMER (Nachtblende, 1975) erzählt die Geschichte einer
komplizierten Liebesbeziehung zwischen der erfolglosen Schauspielerin
Nadine Chevalier und dem gefeierten Fotografen Servais Mont. Neben Romy Schneider – die
für ihre brillante Darstellung der Nadine mit einem César ausgezeichnet
wurde – und Fabio Testi glänzt Klaus Kinski in einer Nebenrolle.
Mi 10.10. 18.00 Uhr | Jean Renoir
TONI
Frankreich 1934, R: Jean Renoir, Da: Charles Blavette, Celina Montalván,
Jenny Hélia 100 min OmeU
TONI (1934), ein Vorreiter des italienischen Neorealismus, der an authentischen
Schauplätzen und überwiegend mit Laiendarstellern gedreht wurde,
besticht durch seine meisterhafte, unspektakuläre Bildsprache. Ein italienischer
Gastarbeiter in der Provence verliert seine Geliebte an einen autoritären
Vorarbeiter, der die junge Frau mit brutalen Mitteln zur Ehe zwingt. Als sie
in einem Verzweiflungsakt ihren Mann umbringt, versucht Toni, den Mord zu vertuschen.
Do 11.10. 18.00 Uhr
DIE LEGENDE VON PAUL UND PAULA
DDR 1973, R: Heiner Carow, Da: Winfried Glatzeder, Angelica Domröse, 109
min
Der im August verstorbene Ulrich Plenzdorf schrieb das Drehbuch zu DIE LEGENDE
VON PAUL UND PAULA (1973), dem DDR-Kultfilm der 1970er Jahre, der auch heute
nichts von seinem Zauber verloren hat. Verkäuferin Paula (Angelica Domröse)
kämpft sich mehr schlecht als recht allein mit ihren beiden Kindern durchs
Leben. Als sie sich in den unglücklich verheirateten Staatsbeamten Paul
(Winfried Glatzeder) verliebt, will sie sich den Traum vom Glück nicht
mehr nehmen lassen und ist bereit, alle bürgerlichen Konventionen über
Bord zu werfen.
So 14.10. 11.30 Uhr Matinee
CARMEN
D 1918, R: Ernst Lubitsch, Da: Pola Negri, Harry
Liedtke, 88 min Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Ernst Lubitsch, zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich als Komödien-Regisseur
bekannt, begann 1918 sein künstlerisches Spektrum zu erweitern und
wandte sich dramatischen Stoffen zu. Mit CARMEN (1918) adaptierte er die berühmte
Oper erstmals für die Leinwand und begründete damit den Starruhm
der Schauspielerin Pola Negri, die als tanzende Carmen mit Charme und Grazie
begeisterte.
Di 16.10. 18.00 Uhr
SENSO Sehnsucht
Italien 1954, R: Luchino Visconti, Da: Alida Valli, Farley Granger, 117 min
OmU
Einführung: Stefanie
Plappert
Viscontis erster Farbfilm SENSO (Sehnsucht, 1954) ist Historiengemälde,
filmische Oper und Melodram zugleich. Eine venezianische Gräfin verliebt
sich 1866 leidenschaftlich in einen jungen Offizier der österreichischen
Besatzung und verrät für ihn ihre politische Überzeugung. Die
rekonstruierte Fassung des anfänglich um 25 Minuten gekürzten Films
zeichnet mit Bildkompositionen von außergewöhnlicher Schönheit
das Portrait einer untergehenden Epoche.
Do 18.10. 18.00 Uhr
A FOREIGN AFFAIR Eine auswärtige Affäre
USA 1948, R: Billy Wilder, Da: Marlene Dietrich, Jean Arthur, 110 min OF
Einführung: Claudia
Dillmann
In der Komödie A FOREIGN AFFAIR (Eine auswärtige Affäre, 1948)
verarbeitete Billy Wilder seine als amerikanischer Soldat gewonnenen Eindrücke
vom Berlin der Nachkriegszeit. Erzählt wird die Dreiecksgeschichte der
verführerischen deutschen Nachtclubsängerin Erika (Marlene Dietrich),
einem US-Besatzungsoffizier (John Lund) und einer spröden amerikanischen
Kongressabgeordneten (Jean Arthur) – inszeniert als frivol-ironisches
Wechselspiel zwischen Moral und Unmoral.
Di 23.10. 18.00 Uhr | Fokus: Katalanisches Kino
LOS TARANTOS
Spanien 1963
R: Francisco Rovira Beleta, Da: Carmen Amaya, Antonio Gades, 95 min span. OmeU
Das bildgewaltige und mehrfach ausgezeichnete Drama LOS TARANTOS (1963), eine
als Flamenco getanzte Version von Romeo und Julia, glänzt vor allem durch
seine herausragenden Darsteller und Tänzer (Carmen Amaya und Antonio Gades).
Barcelona in den 1960er Jahren: Die beiden Gitano-Familien, die Tarantos und
die Zorongas, sind tief verfeindet. Als sich Rafael Taranto auf einer Zigeunerhochzeit
in die schöne Juana Zoronga verliebt, und sich die beiden ewige Liebe
schwören, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Mi 24.10. 18.00 Uhr | Karl Valentin
Kurzfilmprogramm
DIE ERBSCHAFT, DER ANNTENNENDRAHT u.a.
D 1936-41
Einführung:
Tim Heptner
Vier Filme von und mit Karl Valentin zeigt ein Kurzfilmprogramm:
In EIN
VERHÄNGNISVOLLES GEIGENSOLO (1936) kommt Valentin nicht nur verspätet
auf die Bühne, er hat auch seine Geige vergessen. Als diese ihm gebracht
wird, fehlen noch andere Dinge. DIE ERBSCHAFT (1936) wurde bei der
Zensurvorlage wegen „Elendstendenzen“ verboten und erst 1976
uraufgeführt (siehe Seite 4). In DER ANNTENNENDRAHT (1937)
dringt Valentin auf der Suche nach einem Draht in einen Sendesaal ein und
lässt sich nicht abwimmeln. IN DER APOTHEKE (1941) fällt
Valentin der Name des Medikamentes für sein Kind nicht mehr ein, und
so muss er die Symptome beschreiben.
Do 25.10. 18.00 Uhr
KING KONG
USA 1933, R: Merian C. Cooper / Ernest B. Schoedsack,
Da: Fay Wray, Robert Armstrong, 100 min OmU
Einführung: Thomas
Worschech
KING KONG (1933), ein Klassiker des Monster-Films, ist zugleich ein Meisterwerk
der Spezialeffekte, dessen Stop-Motion-Sequenzen von Willis O‘Brian
Jahrzehnte lang als wegweisend galten. Die anrührende Geschichte des urzeitlichen
Riesenaffen King Kong, seiner Liebe zu einer Frau und seines tragischen Schicksals
zog zahlreiche Fortsetzungen und Remakes nach sich – zuletzt 2005 von
Peter Jackson.
Di 30.10. 18.00 Uhr
DANCE OF THE VAMPIRES Tanz der Vampire
GB/USA 1967, R: Roman Polanski, Da: Jack MacGowran, Roman Polanski, Sharon
Tate, 108 min OmU
Einführung: Hans-Peter Reichmann
Roman Polanskis Horrorkomödie DANCE OF THE VAMPIRES (Tanz der Vampire,
1967), eine virtuose und amüsante Persiflage des Vampirfilm-Genres, gilt
als einer seiner besten und populärsten Filme der 1960er Jahre. Der
schrullige Professor Abronsius (Jack McGowran), Fledermausforscher mit dem
Spezialgebiet Vampirologie, und sein verschreckter Gehilfe Alfred (Roman Polanski)
sind in wichtiger Mission unterwegs: In den tiefverschneiten Südkarpaten
Transsylvaniens wollen sie lebende Vampire erforschen – und werden schon
bald fündig.