Deutsches Filmmuseum in der Trägerschaft des Deutschen Filminstituts – DIF e.V.
Kinotermine im Februar

ALRAUNE

Aus dem umfangreichen Rechtestock der KirchMedia hat unser Institut bei rund 3500 Titeln die Vertriebsrechte für den deutschsprachigen Raum übernommen. Aus diesem Bestand in- und ausländischer Titel von der Stummfilmzeit bis heute präsentieren wir einen Querschnitt an Klassikern und Raritäten – wie gewohnt mit Einführungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Aus dem Bestand der KirchMedia GmbH & Co. KGaA i.In. sind über unseren Filmverleih in Wiesbaden nicht nur die Filme des Februarprogramms, sondern weitere über 100 Filmkopien ausleihbar.

Di 3.2. 18.00 Uhr | Sa 7.2. 18.00 Uhr
ALRAUNE
BRD 1952, R: Arthur Maria Rabenalt, Da: Hildegard Knef, Erich von Stroheim, Karlheinz Böhm, 92 min
ALRAUNE Nach drei Stummfilmen drehte Arthur Maria Rabenalt mit ALRAUNE (1952) die erste Tonadaption des in den 1920er Jahren fantastisch-erotischen Erfolgromans von Hanns Heinz Ewers. Vor allem in der düsteren Bildgestaltung werden, eher ungewöhnlich für die Entstehungszeit, Elemente des expressionistischen Films wieder aufgenommen. Durch ein Experiment, bei dem eine Prostituierte mit dem Samen eines gehenkten Mörders künstlich befruchtet wird, erschafft der Wissenschaftler Jacob ten Brinken (Erich von Stroheim) die betörend schöne Alraune (Hildegard Knef), deren Gefühllosigkeit neues Verhängnis heraufbeschwört.

Mi 4.2. 18.00 Uhr
FIGHT CLUB
USA 1999, R: David Fincher, Da: Edward Norten, Brad Pitt, Helena Bonham Carter, 139 min DF
Einführung: Stefan Adrian
FIGHT CLUB Von einem Tag auf den anderen von Beruf und Leben angewidert und von Schlaflosigkeit geplagt, sucht ein Büroangestellter (Edward Norton) Hilfe und Heilung in Selbsthilfegruppen. Als er dem dubiosen Seifenhersteller Tyler Durden (Brad Pitt) begegnet, gründen sie scheinbar durch Zufall den Fight Club, eine Geheimloge, in der sich unzufriedene Männer treffen, um durch Kampf und Schmerz ihrem Frust zu entfliehen. David Finchers gesellschaftskritische, kontrovers diskutierte Romanverfilmung FIGHT CLUB (1999) zeigt in kompromisslosen Bildern die Auswüchse seelischer und moralischer Leere.

Do 5.2. 18.00 Uhr
DER RUF
BRD 1949, R: Josef von Baky, Da: Fritz Kortner, Rosemary Murphy, 104 min
DER RUF Begleitend zur Ausstellung Liselotte Strelow im Historischen Museum Frankfurt präsentiert unser Kino Josef von Bákys DER RUF (1949). Fritz Kortner spielte darin zum ersten Mal nach seiner Rückkehr aus dem Exil wieder in einer deutschen Produktion, zu der er selbst das überaus persönliche und viele biografische Verweise enthaltende Drehbuch verfasste. Er verkörpert den in die USA emigrierten jüdischen Professor Mauthner, der, wieder in Deutschland, auf offene Ablehnung reaktionärer Kreise und Kollegen stößt. Der Ruf entlarvt – nicht ohne Hoffnung auf Besserung – den schon kurz nach Ende des Krieges wieder aufflackernden deutschen Nationalismus und gilt – neben Peter Lorres Der Verlorene – als das bedeutendste, psychologisch stimmigste Filmdokument deutscher Remigration.

Di 10.2. 18.00 Uhr
LIEBE 47
D 1949, R: Wolfgang Liebeneiner, Da: Hilde Krahl, Karl John, Grete Weiser, 110 min
LIEBE 47 Der Soldat Beckmann kommt aus dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück, doch ohne Familie steht er buchstäblich „Draußen vor der Tür“. So lautet auch der Titel des Stückes von Wolfgang Borchert von 1947, das zu einem der bedeutendsten Werke der Trümmerliteratur wurde. Als LIEBE 47 (1949) gestaltete es Wolfgang Liebeneiner zu einem überaus bewegenden Drama: Durch die Einführung einer verlorenen Frau als Gegengewicht zum einsamen Soldaten wird ein Weg gezeigt, wie verlorene Menschen sich am Rande des Untergangs durch gegenseitiges Helfen wollen noch Rettung und Halt sein können.

Mi 11.2. 18.00 Uhr
STERNSTEINHOF
BRD 1976, R: Hans W. Geissendörfer, Da: Katja Rupé, Tilo Brückner, Peter Kern, 125 min
STERNSTEINHOF Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Leni (Katja Rupé) träumt davon, Bäuerin auf dem Sternsteinhof zu werden. Sie verschmäht die Avancen des sie liebenden Holzschnitzers Muckerl (Tilo Prückner) und umgarnt den Sohn des Sternsteinhofbauern. Dieser aber ist gegen die nicht standesgemäße Verbindung seines Sohnes und schickt ihn als Soldat in den Ersten Weltkrieg. Leni heiratet daraufhin Muckerl, hofft jedoch insgeheim auf die Rückkehr des Begehrten. Hans W. Geißendörfers DER STERNSTEINHOF (1976), eine freie Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ludwig Anzengruber und Gewinner des Filmbands in Silber, betont vor allem die sozialkritischen Aspekte der Vorlage.

Do 12.2. 18.00 Uhr | Sa 14.2. 18.00 Uhr
William Shakespeare’s A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM EIN Sommernachtstraum
USA/IT/GB 1998, R: Michael Hoffman, Da: Kevin Kline, Michelle Pfeiffer, Rupert Everett, 120 min DF
EIN Sommernachtstraum William Shakespeares Fantasien über den Geschlechterkampf sowie die Liebe bei Sterblichen und im Elfenreich erfreuen sich sowohl auf Theaterbühnen als auch im Film nach wie vor großer Beliebtheit. Michael Hoffmanns Version William Shakespeare’s A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM (Ein Sommernachtstraum, 1999) verlegt die Handlung in die Toskana des 19. Jahrhunderts und besticht durch ein opulentes und liebenswürdig-detailliertes Dekor. Großes Gewicht nehmen in dieser starbesetzten Verfilmung (unter anderem Kevin Kline, Michelle Pfeiffer, Stanley Tucci) die pointierten und komödiantischen Handwerkerszenen ein.

Di 17.2. 18.00 Uhr | Sa 21.2. 18.00 Uhr
RIO GRANDE
USA 1950, R: John Ford, Da: John Wayne, Maureen O’Hara, 103 min DF
Einführung am 17.2.: Felix Fischl
RIO GRANDE Kirby Yorke (John Wayne) lebt getrennt von seiner Frau Kathleen (Maureen O‘Hara) als Kavallerieoffizier in einem texanischen Fort, das regelmäßig von Indianern überfallen wird. Komplikationen ergeben sich, als sein Sohn, den er 15 Jahre nicht gesehen hat, Rekrut bei ihm in der Einheit wird und die von Sorge erfüllte Kathleen im Fort auftaucht. RIO GRANDE (1950) vervollständigte die Kavallerie-Trilogie von Meisterregisseur John Ford. Der derbe Humor und die ungewöhnliche Haupthandlung, die sich auf die Sorgen einer Mutter konzentriert, gehen eine gelungene Symbiose mit den mitreißenden Action-Szenen ein.

Do 19.2. 18.00 Uhr
GUSTAV ADOLFS PAGE
Österreich 1961, R: Rolf Hansen, Da: Liselotte Pulver, Curd Jürgens, 95 min
Einführung: Thomas Worschech
GUSTAV ADOLFS PAGE Mit GUSTAV ADOLFS PAGE (1961) verfilmte Rolf Hansen, die Vorlage ironisch abschwächend und behutsam modernisierend, eine gleichnamige Novelle des Schweizer Dichters Conrad Ferdinand Meyer, der in der deutschsprachigen Literatur vor allem durch die Bearbeitung historischer Stoffe Bedeutung erlangte. Im Dreißigjährigen Krieg verliebt sich die knabenhafte Gustl (Liselotte Pulver) in den Schwedenkönig Gustav Adolf (Curd Jürgens) und verkleidet sich als Page, um ihm im Feldzug nahe zu sein. Bald wird sie von Feinden des Königs entlarvt, die dies zu einer Intrige nutzen wollen.

Fr 20.2. 20.30 Uhr
DER SCHATZ
D 1923, R: G.W. Pabst, Da: Albert Steinrück, Ilka Grüning, 76 min
Restaurierte Fassung, Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Einführung: Monika Haas
DER SCHATZ Georg Wilhelm Pabsts Regiedebüt DER SCHATZ (1923) wurde lange Zeit als „langweiliges und unpersönliches Produkt“ (Siegfried Kracauer) übergangen, erst in jüngster Zeit fand der Stummfilm im Zuge seiner Restaurierung die verdiente Anerkennung. Dieses Anti-Märchen erzählt vom Glockengießer Svetelenz (Albert Steinrück), der mit einem Gesellen (Werner Krauss) in den Gemäuern seines Hauses nach einem Schatz sucht. Während sie sich magischer Mittel bedienen, versucht ein Goldschmied, der Geliebte der Tochter des Hauses, es mit der Wissenschaft. Aus der Dialektik von Expressionismus und (filmischem) Realismus entwickelte Pabst ein kunstvoll-subtiles Kammerspiel.

Di 24.2. 18.00 Uhr
Wunschfilm freunde des deutschen filmmuseums
THE BIG SLEEP Tote schlafen fest
USA 1946, R: Howard Hawks, Da: Humphrey Bogart, Laureen Bacall, 114 min OF, Einführung: Kai-Sören Kehrmann
THE BIG SLEEP TOTE SCHLAFEN FEST Als Wunschfilm der freunde des deutschen filmmuseums zeigen wir mit THE BIG SLEEP (Tote schlafen fest, 1946) einen Klassiker des Film Noir. Howard Hawks’ Verfilmung des ersten Philip Marlowe-Romans von Raymond Chandler spiegelt gesellschaftliche Umbrüche im Amerika der 1940er Jahre wider durch ein Klima der allgegenwärtigen Bedrohung, Amoralität und Korruption. Privatdetektiv Philip Marlowe (Humphrey Bogart) wird von einem einflussreichen ehemaligen General beauftragt, einem Erpresser das Handwerk zu legen. Doch er merkt bald, dass nichts an diesem Fall eindeutig ist. Verwirrt ob der komplizierten Handlung sollen auch die Drehbuchautoren, darunter William Faulkner, Chandler gefragt haben, wer denn der Hauptschuldige sei, worauf dieser einem Freund gestanden habe: „Verdammt, ich weiß es selbst nicht.“

Mi 25.2. 18.00 Uhr | Sa 28.2. 18.00 Uhr
DIE TRAPP-FAMILIE
BRD 1956, R: Wolfgang Liebeneiner, Da: Ruth Leuwerik, Hans Holt, 103 min
DIE TRAPP -FAMILIE Als einer der erfolgreichsten deutschen Heimatfilme der 1950er-Jahre gilt Wolfgang Liebeneiners DIE TRAPP -FAMILIE (1956), der auf den Erinnerungen von Maria Trapp basiert, die später auch als Vorlage für das Musical THE SOUND OF MUSIC und den gleichnamigen Hollywood-Erfolgsfilm von Robert Wise dienten. Die junge Novizin Maria (Ruth Leuwerik), die auf die sieben Kinder des verwitweten Barons Trapp (Hans Holt) aufpassen soll, verliebt sich in ihren Arbeitgeber und fördert zugleich das Gesangstalent ihrer Schützlinge. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten flüchtet die Familie in die USA, wo sie bald große Erfolge feiert.

Do 26.2. 18.00 Uhr
CLAIR DE FEMME Die Liebe einer Frau
BRD/F/IT 1979, R: Costa-Gavras, Da: Romy Schneider, Yves Montand, Heinz Bennent, 95 min DF
Einführung: Beate Dannhorn
CLAIR DE FEMME Die Liebe einer Frau Im Mittelpunkt von CLAIR DE FEMME (Die Liebe einer Frau, 1979) stehen zwei einsame Menschen: Michel (Yves Montand), dessen Frau todkrank ist, und Lydia (Romy Schneider), die ihre Familie bei einem Unfall verloren hat. Sie verlieben sich und ahnen doch, dass ihr Glück nicht von Bestand sein kann. Costa-Gavras inszenierte einen sehr persönlichen Film, der getragen wird von wunderbaren, in Höchstform spielenden Darstellern (darunter Roberto Benigni und Jean Reno in seiner ersten Filmrolle) und der geradezu nihilistischen Atmosphäre.

Zur Filmreihe "KLASSIKER & RARITÄTEN"

 

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