Deutsches Filmmuseum in der Trägerschaft des Deutschen Filminstituts – DIF e.V.
Nachlass Wolfgang Zeller

Wolfgang Zeller









Seit Anfang der achtziger Jahre befindet sich der Nachlass des Filmkomponisten Wolfgang Zeller (1893 - 1967) in den Archiven des Deutschen Filmmuseums. Er enthält über 300 handgeschriebene Partituren von Zellers Bühnen-, Kammer- und Filmmusiken (u.a. zu Lotte Reinigers Die Abenteuer des Prinzen Achmed) sowie werkbezogene Korrespondenzen und Skizzen.

Wolfgang Zeller wird am 12.09.1893 in Biesenrode/Harz geboren. Er beginnt ein Studium der Kompositionslehre in München, schreibt nach dem Ersten Weltkrieg erste eigene Kompositionen und spielt zugleich als Geiger im Deutschen Opernhaus in Berlin. An der Berliner Volksbühne bekommt Zeller sein erstes Engagement als Komponist und Dirigent. Von 1921 - 1929 ist er dort Hauskomponist und schreibt u.a. Bühnenmusiken für Regisseure wie Erwin Piscator und Heinz Hilpert. 1926 wird Zeller erstmals für den Film engagiert und verfasst die Achmed-Partitur zu Lotte Reinigers Scherenschnittfilm DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED. Ihr großer Erfolg führt dazu, dass Walter Ruttmann, einer der führenden Kinoavantgardisten der Zeit, Zeller beauftragt, die Musik zum ersten abendfüllenden deutschen Tonfilm MELODIE DER WELT (1929) zu schreiben. Anfang der dreißiger Jahre arbeitet Zeller u.a. für Carl Theodor Dreyer (VAMPYR, 1931) und G.W. Pabst (DIE HERRIN VON ATLANTIS, 1932). Zahlreiche zeitgenössische Kultur- und Dokumentarfilme werden von seiner Musik begleitet. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ist der Komponist in der Produktionsgruppe des einflussreichen Schauspielers Emil Jannings tätig, der ihn für mehrere Filme engagiert. Zeller schreibt die Musik zu Veit Harlans antisemitischen JUD SÜSS (1940), dessen propagandistische Aussage von der suggestiven Komposition verstärkt wird. Nach dem Krieg arbeitet Zeller für die DEFA und komponiert u.a. die Musik zu Kurt Maetzigs Filmdrama EHE IM SCHATTEN (1947). In den fünfziger Jahren schreibt er die musikalische Begleitung zu vielen Dokumentarfilmen. Zu den bekanntesten zählt DIE SERENGETI DARF NICHT STERBEN (Regie: Bernhard Grzimek, 1959), die einen Oscar als bester Dokumentarfilm erhält. Seine letzte Arbeit für den Film ist die Musik zu der Grass-Adaption KATZ UND MAUS (Hansjürgen Pohland, 1966). Wolfgang Zeller stirbt am 11.01.1967 in Berlin.

Der Nachlass kann nach Terminvereinbarung eingesehen werden.

Kontakt:

Beate Dannhorn
Tel.: +49 (0)69 961 220 451
Fax: +49 (0)69 961 220
dannhorn(at)deutsches-filminstitut.de


Weitere Literatur zu filmischen Themen finden Sie in unserer Bibliothek über den Web-Katalog.


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