Deutsches Filmmuseum in der Trägerschaft des Deutschen Filminstituts – DIF e.V.
DVD-Edition: Ella Bergmann-Michel
Dokumentarische Filme 1931-1933

Die Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin Ella Bergmann-Michel lebte und arbeitete seit 1920 auf der „Schmelz“, einer alte Farbenmühle in der Nähe von Frankfurt am Main, die sich mit Gästen wie Kurt Schwitters und László Moholy-Nagy zu einem wichtigen Künstlertreffpunkt der Moderne entwickelte. Im Umfeld des „Bundes Das Neue Frankfurt“, einer Reformbewegung um den Stadtbaurat Ernst May, gründete sie 1931 die „Arbeitsgemeinschaft für unabhängigen Film“. Von 1931 bis 1933 drehte sie fünf dokumentarische Filme, in denen sie für modernen Wohnungsbau und die Unterstützung der Frankfurter Erwerbslosenküchen warb oder die Situation der illegalen Straßenhändler dokumentierte. Diese sind in Deutschland seltene Beispiele einer sozial engagierten und gleichzeitig künstlerischen Filmarbeit. Die DVD vertieft die filmischen Arbeiten in ihrem Werk, das vom 29. April bis 16. Juli 2006 in der Ausstellung „Ella Bergmann-Michel. Fotografien, Filme, Freundinnen“ im Historischen Museum, Frankfurt am Main, zu sehen ist.

Mit der DVD-Edition Ella Bergmann-Michel. Dokumentarische Filme 1931-1933 würdigt das Deutsche Filmmuseum / Deutsche Filminstitut-DIF die Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin. Die fünf Filme Ella Bergmann-Michels aus den frühen 1930er Jahren sind erstmals der Öffentlichkeit auf DVD zugänglich. Die DVD erscheint zum 17. Mai in der Edition Filmmuseum, die von mehreren europäischen Film- und Kultur-Institutionen gemeinsam herausgegeben wird.

Die Filme
WO WOHNEN ALTE LEUTE (1931), eine Dokumentation über das von den Architekten Stam, Moser und Kramer 1929-1930 gebaute Altersheim der Budge-Stiftung in der Frankfurter Hansallee, ist ein Plädoyer für moderne Architektur und zeigt das Altersheim als „lebendigen Organismus in seinen Funktionen“, so die Regisseurin. Am 10. Januar 1932 wurde der erste Film von Ella Bergmann-Michel in der vierten Filmmatinée des Bundes Das Neue Frankfurt im Kino Kurbel uraufgeführt.

Ihr zweiter Film ERWERBSLOSE KOCHEN FÜR ERWERBSLOSE (1932) entstand im Auftrag des Vereins der Frankfurter Erwerbslosenküchen, dem mit Zuspitzung der Wirtschaftskrise die Mittel ausgegangen waren, um Tausende Erwerbslose, die keinerlei Unterstützung erhielten, mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Der Film lief als Vorfilm in vielen Frankfurter Kinos und in Straßenvorführungen an der Frankfurter Hauptwache.

In ihrem nächsten Film FLIEGENDE HÄNDLER IN FRANKFURT AM MAIN (1932) beobachtete Ella Bergmann-Michel Händler, die auf dem Frankfurter Großmarkt Obst und Gemüse erwarben und ohne Genehmigung in den Frankfurter Straße verkauften. In der Montage des Films suchte sie, ganz im Sinne der Liga für den Unabhängigen Film, nach den Eigengesetzlichkeiten des Mediums Film: Rhythmus und Bewegung.

Der im Sommer 1932 gedrehte FISCHFANG IN DER RHÖN (AN DER SINN), ein „lyrisches Landschaftsthema“ wie Ella Bergmann-Michel später schrieb, erinnert einerseits an ihre experimentellen Landschaftsfotos und andererseits an ihre Collagen, in denen sie farbig abgestufte Transparentpapiere übereinander schichtete.

Ihren letzten Film WAHLKAMPF 1932 (LETZTE WAHL) über den Frankfurter Wahlkampf 1932 brach sie aus politischen Gründen ab. Während der Dreharbeiten wurde sie verhaftet und ein Teil des Filmmaterials vernichtet, der Film liegt nur als Fragment vor.




Bonusmaterial
Die DVD enthält neben den fünf von Ella Bergmann-Michel gedrehten Filme das gesamte noch erhaltene Filmmaterial zu FLIEGENDE HÄNDLER IN FRANKFURT AM MAIN. Ergänzt wird das Material um zwei weitere Filmarbeiten, die nur als Fragmente erhalten sind. Ella Bergmann-Michels Filme, die stumm gedreht und ursprünglich mit keiner Musik versehen waren, werden musikalisch von dem international renommiertenStummfilmmusiker Günter Buchwald begleitet. Als weiteres Bonusmaterial enthält die DVD den von Jutta Hercher und Maria Hemmleb 1989 gedrehten Dokumentarfilm MEIN HERZ SCHLÄGT BLAU, der das künstlerische Werk von Ella Bergmann-Michel zeigt: Zeichnungen und Collagen, Fotografien und Sequenzen aus ihren Filmen.

Booklet
Das umfangreiche, ca. 20-seitige Booklet enthält Texte der Filmemacherin Jutta Hercher über das filmische Werk von Ella Bergmann-Michel und ihre künstlerischen Arbeiten; eine Bio- und eine Filmografie dokumentieren die wichtigsten Lebensstationen der Künstlerin. In dem Text „Meine Dokumentar-Filme“ von 1967 beschreibt Ella Bergmann-Michel ihre filmische Arbeit. Ein weiterer Beitrag gewährt einen Einblick in Ella Bergmann-Michels Nachlaß, der, zusammen mit dem Nachlaß von Robert Michel,im Sprengel-Museum, Hannover, bewahrt wird.

Edition Filmmuseum
Die DVD erscheint in der Edition Filmmuseum, einer gemeinsamen DVD-Publikationsreihe von Filmarchiven und kulturellen Institutionen aus dem deutschen Sprachraum. Ziel ist die Verbreitung künstlerisch und historisch relevanter Filme in Ausgaben, die sowohl den Möglichkeiten des Mediums DVD als auch den qualitativen Ansprüchen audiovisueller Archive Rechnung tragen. Partner sind u.a. Filmmuseum München, Österreichisches Filmmuseum (Wien), Filmmuseum Düsseldorf, Cinémathèque Municipale de Luxembourg, Bonner Kinemathek, Cinémathèque Suisse (Lausanne), Goethe-Institut (München). www.edition-filmmuseum.de

Die DVD ist ab sofort zum Preis von € 19,95 an der Kasse des Deutschen Filmmuseums sowie über buchversand@deutsches-filminstitut.de erhältlich.


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