Programmreihe dienstags, mittwochs und donnerstags (18 Uhr)
Klassiker & Raritäten zeigt geschichtlich und künstlerisch bedeutende Filme an einem festen Programmplatz: Dienstags, mittwochs und donnerstags sowie in einer Sonntags-Matinee lassen sich bekannte und fast vergessene Meisterwerke (wieder)entdecken. Die Programmreihe verknüpft die Arbeit unserer Archive mit anderen und verbindet sich mit laufenden Filmreihen und Ausstellungen. Besondere Vorführungen wie Stummfilme mit Musikbegleitung und Einführungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Hauses machen das Klassiker-Kino zum Erlebnis
Das Filmprogramm im August 2007
Mi 1.8. 18.00 Uhr
DELICATESSEN
F 1990, R: Jean-Pierre Jeunet, Da: Dominique Pinon, Jean-Claude Dreyfus, 90
min DF
Jean-Pierre Jeunet drehte 1990 mit DELICATESSEN sein Spielfilmdebüt – und
landete damit auf Anhieb einen Riesenerfolg. Das fantasievolle Filmmärchen
steckt voller bizarrer Einfälle und ist bevölkert von einer Reihe
skurriler Figuren. Diese wohnen in einer verlassenen Gegend am Rande der Stadt
in einem düsteren Mietshaus und haben alle eins gemeinsam: Sie kaufen
im hauseigenen Delikatessen-Geschäft ein, dessen Betreiber mehr als eigenwillige
Methoden der Nahrungsbeschaffung hat.
Do 2.8. 18.00 Uhr
SOME LIKE IT HOT Manche mögen’s heiß
USA 1959, R: Billy Wilder,
Da: Marilyn Monroe, Jack Lemmon, Tony Curtis, 120 min OF
Einführung: Beate
Dannhorn
Die Screwball-Komödie SOME LIKE IT HOT (Manche mögen´s heiß,
1959) wurde nicht zuletzt dank Hauptdarstellerin Marilyn Monroe ein überraschender
Erfolg und gilt heute noch als eine der besten Komödien aller Zeiten.
Die beiden arbeitslosen Musiker Joe (Tony Curtis) und Jerry (Jack Lemmon) werden
unfreiwillig Zeugen eines Mordes. Auf ihrer Flucht suchen sie als Frauen verkleidet
Unterschlupf in einer Mädchenkapelle. Die Verwicklungen scheinen programmiert,
denn: ‚Nobody‘s perfect‘!
Di 7.8. 18.00 Uhr
SONS OF THE DESERT
Die Wüstensöhne
USA 1933, R: William A. Seiter, Da: Stan Laurel, Oliver Hardy, Charley Chase,
68 min DF
Einführung: Monika Haas
Im Verlauf ihrer Karriere drehten die Starkomiker
Stan Laurel und Oliver Hardy über
100 gemeinsame Filme – der 1933 entstandene SONS OF THE DESERT (Die
Wüstensöhne) ist einer ihrer beliebtesten und erfolgreichsten. Um
an der jährlich stattfindenden Versammlung der Bruderschaft der „Wüstensöhne“ teilzunehmen,
reisen die beiden heimlich und unter dem Vorwand einer Schifffahrt nach Chicago.
Als das Schiff sinkt und ihre daheim gebliebenen Frauen in Panik geraten, stecken
sie in Schwierigkeiten.
Mi 8.8. 18.00 Uhr
KUHLE WAMPE ODER
WEM GEHÖRT DIE WELT?
D 1932, R: Slatan Dudow, Da: Hertha Thiele,
Ernst Busch, Martha Wolter, 80 min
Einführung: Michael Schurig
Nach einem Drehbuch von Bertolt Brecht und
Ernst Ottwalt drehte Slaton Dudow 1931 mit KUHLE WAMPE ODER WEM GEHÖRT
DIE WELT? den ersten und einzig offen kommunistischen Film der Weimarer Republik,
der schon kurz nach seinem Erscheinen verboten wurde. Die Liebesgeschichte
zwischen der Fabrikarbeiterin Anni und dem Automechaniker Fritz zeichnet auch
ein realistisches Bild einer Berliner Arbeiterfamilie in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit
und Weltwirtschaftskrise.
Do 9.8. 18.00 Uhr
AFRICAN QUEEN
USA 1951, R: John Huston, Da: Humphrey Bogart, Katharine Hepburn, 105 min OF
Einführung:
Thomas Worschech
War die letzte Zusammenarbeit von John Huston und
Humphrey Bogart, der für
seine Rolle mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Deutsch-Ostafrika, 1914: Der
nahende Kriegsausbruch zwingt die altjüngferliche Missionarsschwester
Rose (Katharine Hepburn), mit dem trinkfreudigen Kapitän Charlie Allnut
auf dessen Boot „African Queen“ vor den herannahenden Truppen
zu fliehen. Die Notgemeinschaft schweißt sie trotz ihrer anfänglichen
Antipathie zusammen.
So 12.8. Matinee 11.30 Uhr
SUNRISE
Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen
USA 1927, R: F.W. Murnau, Da: George O’Brien, Janet Gaynor, 103 min engl.
ZT
Klavierbegleitung: Sergei Knobloch
Einführung: Claudia Dillmann
Die poetische Stummfilm-Tragödie SUNRISE (Sonnenaufgang – Lied
von zwei Menschen, 1927), entstanden nach einer Novelle von Hermann Sudermann,
war die erste US-Produktion von F.W. Murnau. Von der Kritik begeistert aufgenommen
und bei der ersten Oscar-Verleihung gleich mehrmals ausgezeichnet, erzählt
er in großartigen Bildern die traurig-tragische Geschichte eines Farmers,
der von einer mondänen Großstadtschönheit beinahe dazu gebracht
wird, seine Frau zu töten.
Di 14.8. 18.00 Uhr
M – EINE STADT SUCHT EINEN
MÖRDER
D 1931, R: Fritz Lang, Da: Peter Lorre, Ellen Widmann, 99 min
Einführung:
Jim Heller
Mit M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER (1931) drehte Fritz Lang
seinen ersten Tonfilm. Die Möglichkeiten des neuen Mediums virtuos
nutzend, erzählt er von der dramatischen Jagd von Polizei, Bevölkerung
und Unterwelt nach einem psychopathischen Kindermörder. Die sarkastische
Schilderungen von Menschenjagd und Massenhysterie und nicht zuletzt Peter Lorres
geniale Interpretation des Mörders als Täter und Opfer zugleich,
machen M zu einem Meisterwerk des Kinos der Weimarer Republik.
Mi 15.8. 18.00 Uhr
WHO’S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF?
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
USA 1965, R: Mike Nichols, Da: Elizabeth Taylor, Richard Burton, 131 min OF
WHO´S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF (Wer hat Angst vor Virginia Woolf, 1965),
die mit fünf Oscars ausgezeichnete Verfilmung eines Theaterstücks
von Edward Albee, besticht vor allem durch die überragende schauspielerische
Leistung der Hauptdarsteller Elizabeth Taylor und Richard Burton. Als alterndes
Akademikerehepaar liefern sie sich vor den Augen ihrer schockierten Gäste
einen erbitterten Schlagabtausch.
Do 16.8. 18.00 Uhr
CUL-DE-SAC
Wenn Katelbach kommt
GB 1966, R: Roman Polanski, Da: Donald Pleasence, Françoise Dorléac,
111 min OF
Roman Polanski variiert in CUL-DE-SAC (Wenn Katelbach kommt, 1966), eine Studie über
Herrschaftsverhältnisse und die Gewaltbereitschaft der Gesellschaft, Samuel
Becketts Theaterstück Warten auf Godot. Ein zurückgezogener Geschäftsmann
und seine junge Frau erhalten unversehens Besuch von zwei flüchtigen
Verbrechern, die auf den Gangsterboss Katelbach warten. Zwischen den zwei Paaren
entspinnt sich bald ein makabres Spiel um Macht und Abhängigkeit.
Di 21.8. 18.00 Uhr
THE POSTMAN ALWAYS RINGS TWICE
Wenn der Postmann zweimal klingelt
USA 1981, R: Bob Rafelson, Da: Jack Nicholson, Jessica Lange, 121 min OmU
Der melodramatische Krimi THE POSTMAN ALWAYS RINGS TWICE (Wenn der Postmann
zweimal klingelt, 1981) handelt von einer verhängnisvollen Leidenschaft
im Amerika der Depressionszeit der 1930er Jahre. Der arbeitslose Vagabund Frank
(Jack Nicholson) findet in der Taverne von Nick Papadakis eine Anstellung
als Hilfsarbeiter. Schon bald beginnt er mit Nicks attraktiver Frau Cora (Jessica
Lange) eine wilde Affäre. Als Nick das Geheimnis der beiden entdeckt,
muss er sterben.
Mi 22.8. 18.00 Uhr
ZORBA THE GREEK
Alexis Sorbas
Griechenland 1964, R: Michael Cacoyannis
Da: Anthony Quinn, Alan Bates, Irene Papas
142 min engl. OmU
Einführung: Natascha Gikas
Seine Rolle in ZORBA, THE GREEK (Alexis Sorbas,
1964) machte Anthony Quinn mit einem Schlag weltberühmt. Als der junge englische Schriftsteller Basil
die Braunkohlemine seines Vaters auf Kreta erbt, verlässt er voller Elan
seine britische Heimat. Im fremden Griechenland angekommen, lernt er Alexis
Sorbas kennen, einen extrovertierten, leidenschaftlichen Lebemann – der
Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft.
Do 23.8. 18.00 Uhr Woody Allen
MANHATTAN
USA 1979, R: Woody Allen, Da: Woody Allen, Diane Keaton, Michael Murphy, 96
min OF
MANHATTAN (1979) darf als Woody Allens erste große Produktion angesehen
werden: eine hymnische und immer mitreißende Liebeserklärung an
diesen New Yorker Stadtteil, unterlegt von viel Gershwin-Musik. Isaac Davis
ist ein mit seinem Job unzufriedener Fernsehautor in der Midlife Crisis, schwankend
zwischen zwei Frauen und geplagt von seiner „Ex“. Von geistreichem
Witz, bittersüßer Tragik und großer visueller Schönheit,
wurde Manhattan so etwas wie Woody Allens Welttheater.
Di 28.8. 18.00 Uhr
JULES ET JIM
Jules und Jim
F 1962, R: François Truffaut
Da: Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre
107 min OmU
Einführung: Jim Heller
JULES ET JIM (Jules und Jim, 1962) beschreibt eine
tragische Dreiecksbeziehung: Die beiden un-zertrennlichen Freunde, der Österreicher Jules (Oskar Werner)
und der Franzose Jim (Henri Serre), verlieben sich kurz vor dem Ersten Weltkrieg
in die gleiche Frau, Catherine (Jeanne Moreau). François Truffauts Klassiker
der Nouvelle Vague ist voll zeitloser Leichtigkeit und eine Liebeserklärung
an das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.
Mi 29.8. 18.00 Uhr
HSY YEN – THE WEDDING BANQUET
Das Hochzeitsbankett
Taiwan/USA 1992
R: Ang Lee, Da: Dion Birney, Jeanne Kuo Chang 108 min OmU
Ang Lees auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnete subtile
Komödie HSY YEN – THE WEDDING BANQUET (Das Hochzeitsbankett, 1992) bedeutete für
ihn den internationalen Durchbruch. Der fern der Heimat in New York lebende
Taiwanese Wai-Tung verheimlicht seinen Eltern seine Homosexualität und
schwindelt ihnen die Hochzeit mit einer Malerin vor. Als sie zu Besuch kommen,
muss er – um den Schein zu wahren – ein Hochzeitsbankett mit allen
Schikanen veranstalten.
Do 30.8. 18.00 Uhr
PICKNICK AT HANGING ROCK
Picknick am Valentinstag
Australien 1975, R: Peter Weir
Da: Rachel Roberts, Vivean Gray
115 min DF
Einführung: Uschi Rühle
Mit PICKNICK AT HANGING ROCK
(Picknick am Valentinstag, 1975) schuf der australische Regisseur Peter Weir
einen mysteriösen Thriller voller Andeutungen und
ungelöster Rätsel. Am Valentinstag des Jahres 1900 unternehmen die
Schülerinnen eines Colleges einen Ausflug zum Hanging Rock, um dort
ein Picknick zu veranstalten. Die drei Ältesten machen sich auf, das Felsmassiv
zu erkunden und verschwinden spurlos. Nur eine der drei kehrt Tage später
und völlig verwirrt wieder zurück.