24. April bis 16. September
Symposion und Retrospektive in Kooperation mit Frankfurter Kulturinstitutionen
Sprache der Liebe. Asta Nielsen, ihre Filme, ihr Kino 1910-1933 Alle Kino- und Symposiontermine ab 26. April im Überblick
Mit der Ausstellung Asta Nielsen ehrt das Deutsche Filmmuseum, Frankfurt am Main einen der ersten Stars der Stummfilmzeit. Vom 24. April bis 16. September werden in der Galerie erstmals Materialien wie Kostümcollagen, Fotoalben und Korrespondenzen der dänischen Schauspielerin präsentiert. Die Ausstellung eröffnet am Sonntag, 22. April (18 Uhr) und ist Teil einer Frankfurter Kulturkooperation.
Retrospektive und Symposion
Mit einer Retrospektive (26. April bis 9. Juni) aller verfügbaren Filme und einem internationalen Symposion (26. bis 29. April) wird das Werk von Asta Nielsen (1881-1972) erstmals in großem Umfang gewürdigt: Sprache der Liebe. Asta Nielsen, ihre Filme, ihr Kino 1910-1933 - so heißt das Projekt der Kinothek Asta Nielsen e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut - DIF / Deutsches Filmmuseum und dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der J. W. Goethe-Universität. Schirmherrin ist die dänische Prinzessin Benedikte.
Das schauspielfrankfurt öffnet am 26. und 29. April das Große Haus dem Film, um den Beginn der Retrospektive mit einem internationalen Publikum festlich zu begehen. Für DER FREMDE VOGEL (1911) und ZAPATAS BANDE (1913/1914) hat die renommierte Stummfilm-Pianistin Maud Nelissen zwei Begleitmusiken komponiert, die mit den Asta Harmonists am 26. April zur Uraufführung gelangen. Michael Riessler und internationale Solisten begleiten am 29. April den Stummfilm-Klassiker HAMLET (1920), dessen restaurierte Fassung auf der diesjährigen Berlinale Premiere feierte.
Das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der J.W. Goethe-Universität veranstaltet mit der Kinothek Asta Nielsen ein internationales Symposion im schauspielfrankfurt und dem Deutschen Filmmuseum vom 26. bis 29. April.
Sprache der Liebe. Asta Nielsen, ihre Filme, ihr Kino 1910-1933Alle Kino- und Symposiontermine ab 26. April im Überblick
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Zu Asta Nielsen
Die am 11. September 1881 im dänischen Vesterbro geborene Schauspielerin
drehte mehr als 70 Filme in ihrer 22-jährigen Karriere und gilt als "faszinierendste
Persönlichkeit" (New York Times) der Stummfilm-Zeit. Mit ihrem Debütfilm
AFGRUNDEN (Abgründe, Dänemark 1910) - wie fast alle frühen Filme
unter der Regie ihres Ehemannes Urban Gad gedreht - avancierte sie zu einem
Filmstar des Deutschen Kaiserreichs. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs nahm
sie erfolgreich ihre Karriere wieder auf. In DIE FREUDLOSE GASSE (Georg Wilhelm
Pabst, 1925), an der Seite der jungen Greta Garbo, und DIRNENTRAGÖDIE (Bruno
Rahn, 1927) spielt sie Frauen am untersten Rand der Gesellschaft.
Asta Nielsens Interesse ging über die Schauspielerei hinaus. Auch als Produzentin
mehrerer Filme nahm sie eine für Frauen der damaligen Zeit ungewöhnliche
Stellung in der Branche ein. Ihre Karriere endete - wie bei vielen anderen Größen
des Stummfilms - mit dem Aufkommen des Tonfilms in den 1930er Jahren. Danach widmete
sie sich verstärkt der Bühne, um 1968 nochmals mit einem eigens produzierten
autobiografischen Dokumentarfilm auf die Leinwand zurückzukehren. Asta Nielsen
starb 1972.
Zur Ausstellung
Die ausgestellten Materialien stammen aus dem Deutschen Filminstitut - DIF,
der Deutschen Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, Berlin sowie
weiteren Archiven. Zu sehen sind unter anderem Plakate und Filmprogramme. Über
das filmische Schaffen Asta Nielsens geben Standfotos einen Überblick.
Am Beispiel der HAMLET-Kopie veranschaulicht ein Ausstellungs-Bereich filmarchivarische
Arbeit des Deutschen Filminstituts - DIF / Deutschen Filmmuseums: vom Erwerb
der Kopie bei einem privaten Sammler, über die Recherche ihrer Geschichte
und Bedeutung bis hin zur Restaurierung, um sie für das Publikum wieder
erlebbar zu machen und für die Zukunft zu sichern. Text- und Bildmaterialien
ermöglichen, das aufwändige technische Verfahren nachzuvollziehen,
das für die Wiederherstellung der ursprünglichen Farbfassung von 1921
angewendet wurde.
In HAMLET (Svend Gade, Heinz Schall, 1920), einer freien Adaption der ursprünglichen
dänischen Saga aus dem Mittelalter und des Shakespeare-Dramas, spielt Asta
Nielsen eine dänische Prinzessin, die aus Gründen der Staatsräson
von Geburt an als Knabe ausgegeben wird und als Prinz Hamlet aufwächst.
Nach dem Tod des Königs kommt es zu einem höfischen Intrigenspiel und
Hamlet sinnt auf Rache, die auch für sie tödlich endet.
Der Neudruck des HAMLET-Erstaufführungsplakats ist an der Museumskasse
für 10 Euro erhältlich.
Bildmaterial ASTA NIELSEN
Restaurierte viragierte Fassung von HAMLET (1921) im Verleih des Filmarchivs
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