Bibliothek und Textarchiv des Deutschen Filminstituts - DIF sind ab sofort in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main wieder öffentlich zugänglich.
"Für Nutzer aus Film und Wissenschaft ebenso wie für Privatpersonen bietet der neue Standort ideale Recherche- und Arbeitsbedingungen. Dort setzt unser Institut auch den gewohnten Service und die individuelle Betreuung für Nutzerinnen und Nutzer fort", so Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts - DIF.
"Für die Deutsche Nationalbibliothek bedeutet der Zuwachs um die bedeutenden Fachbestände eine Ausweitung ihres Angebotes, von der Nutzer unterschiedlicher Interessen und wissenschaftlicher Disziplinen profitieren", so Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek.
Die Fachbibliothek umfasst die Bestände des 1949 gegründeten Deutschen Filminstituts sowie der 1984 eröffneten Bibliothek des Deutschen Filmmuseums. Bei der Integration des Museums in das Institut im Jahr 2006 wurden Textarchiv und Bibliothek zu einer der bedeutendsten filmwissenschaftlichen Spezialbibliotheken in Deutschland zusammengelegt.
Nach der baubedingten, eineinhalbjährigen Schließung des Filmmuseums im November 2009 sind die filmwissenschaftlichen Bestände nunmehr in der Deutschen Nationalbibliothek verfügbar: als Freihandbestand im Lesesaal, über den Magazindienst und das Servicebüro des Filminstituts, das Nutzerinnen und Nutzer berät und betreut. Die Benutzungsordnung und die Kostenordnung der Deutschen Nationalbibliothek gelten auch für Bibliothek und Textarchiv des Deutschen Filminstituts.
Fachbibliothek und Archiv
Die Bestände des Instituts umfassen rund 80.000 Publikationen zu Geschichte und Theorie des Films, zu Personen und Institutionen; zu einzelnen Filmen, Genres und Motiven; zur Filmwirtschaft und -technik sowie zu angrenzenden Sachgebieten sowie Filmromane und veröffentlichte Drehbücher. Historische Zensurkarten und Filmprogramme befinden sich im Textarchiv, das über die größten Bestände Europas verfügt und neben der Dokumentationsabteilung und der Zeitschriftensammlung auch vielfältige weitere Materialsammlungen umfasst.
Einzigartig ist der historische Bestand von Filmbüchern und Filmbroschüren ab dem Jahr 1897 sowie zur Vorgeschichte des Films. Die Bibliothek sammelt auch so genannte Graue Literatur: Publikationen, die nicht im Buchhandel erschienen sind wie Materialien zu Filmfestivals, Ausstellungskataloge oder Hochschulschriften. Zahlreiche Werke liegen wie die komplette Ausgabe des "Film-Kurier" oder die "History of Photography" auf Mikrofilm vor. Rund 140 laufende deutsche und internationale Filmzeitschriften, ein einmaliger Bestand an historischen Zeitschriften sowie Filme auf Video und DVD ergänzen den Bestand.
Anschrift
Bibliothek und Textarchiv des Deutschen Filminstituts - DIF e.V.
Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main
Telefon: 069 - 961 220 - 430 / -410
Anfahrt
U5 /Bus Linie 32 (Haltestelle Deutsche Nationalbibliothek)
www.d-nb.de
Öffnungszeiten Servicebüro des Deutschen Filminstituts
Mo bis Fr: 10 bis 17 Uhr (oder nach Vereinbarung)
Öffnungszeiten Deutsche Nationalbibliothek
Lesesäle, Bücherausgabe, Auskunft
Mo bis Do: 10 bis 20 Uhr, Fr: 10 bis 18 Uhr, Sa: 10 bis 17 Uhr
Web-Katalog der Bibliothek
www.museumsbibliotheken.frankfurt.de
Benutzungsgebühren
(laut Kostenordnung der Deutschen Nationalbibliothek)
Jahreskarte: 38 Euro
Monatskarte: 15 Euro
Tageskarte: 5 Euro (gültig bis zum Ablauf des nächsten Öffnungstages)
Das Textarchiv gliedert sich in folgende Bereiche:
Dokumentationsabteilung
Zeitschriftensammlung
Materialsammlungen
Dokumentationsabteilung
In der Dokumentationsabteilung des Textarchivs werden verschiedenste Materialien systematisch gesammelt, ausgewertet und archiviert. Dabei werden unterschiedliche Quellen wie Artikel aus Tages- und Wochenzeitungen berücksichtigt. Hierzu zählen:
- Historische und aktuelle Filmkritiken und andere Informationen zu deutschen und internationalen Filmen
- Interviews mit und Portraits von in- und ausländischen Filmschaffenden
- Artikel zu Genres, Filmfestivals, Filmlocations, filmwirtschaftlichen und -politischen Entwicklungen etc.
Ebenso berücksichtigt werden:
- Presse- und Verleihmaterialien: Hierzu gehören unter anderem Pressehefte und die sogenannten Werberatschläge – sie wurden früher den Kinobesitzern angeboten, damit diese mit Informationen und Materialien wie Anzeigenmotiven die Filme entsprechend bewerben konnten.
Insgesamt verfügt das Textarchiv über eine Million dieser Pressemedien. In über 6.000 Ordnern und auf 35.000 Mikrofilm-Jackets stehen die Materialien bereit.
Zusätzlich werden Artikel aus deutschen und internationalen Filmfachzeitschriften ausgewertet und datenbanktechnisch erfasst. Das Textarchiv orientiert sich dabei am internationalen Standard des Thesaurus der FIAF - Fédération Internationale des Archives du Film. So können die Inhalte der wichtigsten Fachpublikationen vor Ort systematisch recherchiert werden, sei es über Filmtitel, Personen oder Schlagworte.
Darüber hinaus ist eine Suche nach Artikeln in der FIAF-Datenbank möglich, in der rund 250 internationale Filmzeitschriften ab den sechziger Jahren verwiesen sind.
Das Textarchiv bietet somit das Resultat jahrzehntelanger Sammlung, Auswertung und Archivierung zur filmwissenschaftlichen und –historischen Analyse an.
Kontakt:
Uschi Rühle
Tel.: +49 (0)69 961 220 413
Fax: +49 (0)69 961 220 999
ruehle(at)deutsches-filminstitut.de
Zeitschriftensammlung
Zusammen mit der Bibliothek ist das Textarchiv Ansprechpartner für die Filmzeitschriften-Sammlung. Allein von 1907 bis 1945 liegen über 800 Jahrgänge für die filmhistorische Recherche bereit, das älteste Heft ist der Kinematograph vom 1. Januar 1907. Die ältesten Periodika zur Vorgeschichte des Films reichen zurück bis 1835. Einen Überblick über historische, in Deutschland erschienene Zeitschriften bietet das Projekt Historische Filmzeitschriften.
140 nationale und internationale Filmfachzeitschriften werden im Deutschen Filminstitut zur Zeit abonniert. Der Großteil der Zeitschriften ist im Web-Katalog recherchierbar.
Die Liste der laufenden Filmzeitschriften finden Sie hier: PDF, 113 KB.
Kontakt:
Judith Leitz
Tel.: +49 (0)69 961 220 433
Fax: +49 (0)69 961 220 999
leitz(at)deutsches-filminstitut.de
Uschi Rühle
Tel.: +49 (0)69 961 220 413
Fax: +49 (0)69 961 220 999
ruehle(at)deutsches-filminstitut.de
Materialsammlungen
In den Materialsammlungen des Textarchivs finden sich folgende Medien:
Filmprogramme
Ein im Textarchiv hervorragend dokumentiertes
Genre sind die Filmprogramme, die früher an den Kino-Kassen erhältlich
waren. Seit Ende der sechziger Jahre haben sich die Verleiher jedoch von dieser
Art von Filmwerbung verabschiedet und mittlerweile andere Vermarktungsstrategien
entwickelt. Programme sind eine wichtige filmhistorische Quelle, die unterhaltend über
die Mitwirkenden und den Inhalt informieren. Teilweise sind darin auch Hintergrundinformationen
zu finden, z.B. Porträts der Darsteller und „making-of"-Berichte.
Die bekannten Filmprogramm-Reihen Illustrierter Filmkurier (1919 - 1944) und Illustrierte
Film-Bühne (1946 - 1969) sind im Textarchiv nahezu vollständig
vorhanden. Insgesamt finden sich hier über 40.000 Filmprogramme.
Weitere Spezialsammlungen machen wichtige Materialien wie historische Zensurkarten zugänglich. Anhand dieser Dokumente lassen sich nicht nur Filme, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen rekonstruieren. Dokumentiert sind darauf unter anderem die jeweiligen Zwischentitel und Aufführungsbeschränkungen für den Film.
Das Projekt "Gutachten der Film-Oberprüfstelle" präsentiert eine einzigartige Sammlung von erhaltenen Dokumenten mit insgesamt 7.000 Seiten zur Filmzensur in Deutschland. Die über drei Jahre erstellte Edition dokumentiert die Entscheide samt Begründungen, die die Berliner Film-Oberprüfstelle zwischen 1920 und 1938 gefällt hat, zu insgesamt 890 deutschen und internationalen Filmen. Die digitalisierten Originaldokumente stehen dabei als PDF-Dateien zur Verfügung und sind über Filmtitel aufrufbar.
Drehbücher
Neben Werkfotos, Kostüm- und Architekturentwürfen sowie weiteren Produktionsunterlagen
dokumentieren Drehbücher in ihren verschiedenen Fassungen die Entstehung
eines Films. Im Textarchiv werden sowohl erste schriftliche Überlegungen
zu einer Produktion in Form von Treatments, Exposés und Rohdrehbüchern,
als auch Dialoglisten in unterschiedlichen Sprachen und Arbeitsdrehbücher
archiviert. Erfasst sind Drehbücher zum internationalen Film, darunter etwa
das Originaldrehbuch zu Friedrich Wilhelm Murnaus SUNRISE. Eine mehr als 160
Exemplare umfassende Sammlung mit Produktionen der Warner Brothers aus den 30er
und 40er Jahren, sowie ein mehrere hundert Exemplare umfassendes Konvolut der
Frankfurter Produktionsfirma Pandora befinden sich ebenfalls im Bestand.
Kontakt:
Beate Dannhorn
Tel.: +49 (0)69 961 220 451
Fax: +49 (0)69 961 220 579
dannhorn(at)deutsches-filminstitut.de
Uschi Rühle
Tel.: +49 (0)69 961 220 413
Fax: +49 (0)69 961 220 999
ruehle(at)deutsches-filminstitut.de
Christof Schöbel
Tel.: +49 (0)69 961 220 414
Fax:
+49 (0)69 961 220 999
schoebel(at)deutsches-filminstitut.de
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