28. November – 10. Dezember
Die 14. Ausgabe des italienischen Filmfestivals Verso Sud zeigt aktuelle Produktionen in der Originalfassung mit Untertiteln, die belegen, welche Vielfalt an Themen, Ausdrucksformen und großartigen Darstellern das italienische Kino aufzuweisen hat. Die Hommage widmet sich dem Werk des Schauspielers und Regisseurs Sergio Rubini, der seinen neusten Film persönlich vorstellt. Seit 1994 richtet das erfolgreiche Festivalprogramm den Blick „gen Süden“ und etablierte sich als wichtige Plattform für italienische Produktionen. Die besondere Festivalatmosphäre verdankt Verso Sud zahlreichen Frankfurt-Premieren, seiner Aktualität und seinen Gästen. Zum Festival ist ein Katalog (PDF, 1,34 MB | Flash-Version) erschienen.
Traditionell zeigt das Festival des italienischen Films aktuelle Produktionen in der Originalfassung mit Untertiteln. Das italienische Kino zeichnet sich durch seine Vielfalt an Themen und Ausdrucksformen sowie großartige Darsteller aus. Die Filme blicken kritisch auf das Italien der Gegenwart, auf Identitätskrisen, Hoffnungen und Sehnsüchte des Einzelnen, die in Genres wie Thriller, Roadmovie oder Liebeskomödie behandelt werden. Im Programm sind Filme von Newcomern – darunter fünf ausgezeichnete Spielfilmdebüts - ebenso vertreten wie Werke von Altmeistern wie Ermanno Olmi.
Die Hommage zeigt ihn als Schauspieler in INTERVISTA, Fellinis vorletztem Film zum 50-jährigen Bestehen Cinecittàs, und MIO COGNATO (Mein ungeliebter Schwager, 2003), in dem er als Kleinunternehmer seinem Anverwandten helfen muss. Von den Regiearbeiten zeigt die Hommage sein preisgekröntes Debüt LA STAZIONE (Der Bahnhof, 1990), das biografisch beeinflusste Schauspieler-Porträt L'AMORE RITORNA (Die Rückkehr der Liebe, 2004) und das im Süden Italiens spielende Familiendrama LA TERRA (Der Besitz, 2006).
Fr 28.11. 18.00 Uhr
NOTTURNO BUS Nachtbus
Italien 2007, R: Davide Marengo, Da: Giovanna Mezzogiorno, Valerio Mastandrea,
105 min OmU
Eines Tages steigt die geheimnisvolle Rothaarige Leila in den Bus des Ex-Philosophiestudenten
und unverbesserlichen Pokerspielers Franz. Weil sie durch Zufall einen Koffer
voller Geld und einen Mikrochip erbeutet hat, sind ihr brutale Kriminelle auf
den Fersen - gemeinsam erleben Leila und Franz eine Reihe gefährlicher
und grotesker Abenteuer. Von der Kritik als „neues Genre der Komödie“ gefeiert,
besticht Davide Marengos optisch beeindruckendes Regiedebüt NOTTURNO BUS
(Nachtbus, 2007) einerseits durch seine Anleihen bei amerikanischen Vorbildern,
allen voran Quentin Tarantino, andererseits durch die Besinnung auf Elemente
des klassischen italienischen Unterhaltungsfilms.
Fr 28.11. 20.00 Uhr
LA GIUSTA DISTANZA Auf kurze Distanz
Italien 2007, R: Carlo Mazzacurati, Da: Giovanni Capovilla, Valentina Lodovini,
106 min OmU
zu Gast: Doriana Leondeff
Hinter der verschlafenen Fassade einer norditalienischen Provinzstadt spielen
sich geheimnisvolle Vorfälle, ein Mord und eine Romanze ab. Im Zentrum
der Ereignisse stehen der tunesische Automechaniker Hassan, die junge Lehrerin
Mara und Giovanni, der davon träumt, Journalist zu werden, und für
die Lokalzeitung zu schreiben beginnt. Carlo Mazzacurati evoziert in dem für
sechs Donatellos nominierten LA GIUSTA DISTANZA (Auf kurze Distanz, 2007) eine
Atmosphäre des Ungewissen und der beunruhigenden Stille.
Fr 28.11. 22.45 Uhr | Sa 29.11. 15.30 Uhr
GIORNI E NUVOLE Tage und Wolken
Italien/Schweiz 2007, R: Silvio Soldini, Da: Margherita Buy, Antonio Albanese,
115 min OmU
Zu Gast: Doriana Leondeff (am Fr, 28.11.)
GIORNI I NUVOLE (Tage und Wolken, 2007) wurde 15-mal für den Donatello
nominiert und gewann die Auszeichnung für die beiden weiblichen Rollen. Überzeugend
vermittelt Regisseur Silvio Soldini die beengende, wenig Optimismus versprühende
Großstadtatmosphäre Genuas. Elsa (Margherita Buy) hat ihren Traum
erfüllt: Ihr Kunstgeschichtsstudium schließt sie mit Auszeichnung
ab und arbeitet nun an der Restauration eines Deckenfreskos. Schlechter ergeht
es ihrem Mann Michele, der von seinen Firmenpartnern aus seiner Position wegintrigiert
wird und aus Scham versucht, ein wackeliges Lügengebilde aufrechtzuerhalten.
Sa 29.11. 18.00 Uhr | Mi 10.12. 20.30 Uhr
VALZER Walzer
Italien 2007,R: Salvatore Maira, Da: Valeria Solarino, Maurizio Micheli, 90
min OmU
Auch in VALZER (Walzer, 2007) von Salvatore Maira werden zwei Handlungsstränge
auf raffinierte Weise miteinander verwoben: durch die Musik des titelgebenden
Walzers. Ein Mann, der lange Zeit in einem argentinischen Gefängnis verbracht
hat, fährt in ein Turiner Hotel, wo seine Tochter als Zimmermädchen
arbeiten soll, doch trifft er statt ihrer eine Unbekannte. Währenddessen
tagen dort Fußballmanager, die nach einer Möglichkeit suchen, einen
Skandal zu vertuschen. In einer einzigen Einstellung gedreht, besitzt der kritische
Film eine geradezu musikalische Anziehungskraft.
Sa 29.11. 20.00 Uhr | So 30.11. 11.30 Uhr
COLPO D’OCCHIO
Italien 2008, R: Sergio Rubini, Da: Sergio Rubini, Riccardo Scarmacio, 110
min OmeU
Zu Gast: Sergio Rubini (am Sa, 29.11.)
COLPO D’OCCHIO (2008), Sergio Rubinis neuester Film, beginnt mit der
Begegnung zwischen dem jungen und vielversprechenden Bildhauer Adrian (Riccardo
Scarmacio) und der attraktiven Kunstexpertin Gloria. Ihrer sich anbahnenden
Liebesbeziehung stellt sich jedoch Lulli (Sergio Rubini), Adrians neuer Mentor
und Glorias ehemaliger Partner, in den Weg. Geprägt von extremen Charakteren
und einem raffinierten Plot, ist der Film auch ein interessanter und glänzend
bebilderter Streifzug durch die postmoderne Kunst und die Architekturdenkmäler
Berlins, Venedigs und Roms.
Sa 29.11. 23.00 Uhr | Mo 01.12. 20.30 Uhr
IL VENTO FA IL SUO GIRO Der Wind hat sich gedreht
Italien 2007, R: Giorgio Diritti, Da: Thierry Toscan, Alessandra Agosti, 110
min OmU
Ein weiteres Erstlingswerk gilt es mit IL VENTO FA IL SUO GIRO (Der Wind hat
sich gedreht, 2007) von Giorgio Diritti zu entdecken. Der wunderbar fotografierte
Film spielt in dem okzitanischen Alpendorf Chersogno, wo sich ein französischer
Schäfer mit seiner Frau und seinen zwei Kindern ansiedelt. Nach der anfänglich
herzlichen Aufnahme wird die Präsenz der „Neuen“ von den Einwohnern
(allesamt Laiendarsteller) zunehmend als störend empfunden. Neid und Intoleranz
kommen zum Vorschein und das „Anderssein“ der Familie führt
nach und nach zu Ablehnung.
So 30.11. 18.00 Uhr | Mo 01.12. 18.00 Uhr
CENTOCHIODI Hundert Nägel
Italien 2007,R: Ermanno Olmi, Da: Raz Degan, Luna Bendandi, 92 min OmU
Der Meisterregisseur Ermanno Olmi, der dieses Jahr bei den Filmfestspielen
in Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich
in seinem gesamten Werk mit dem Leben der unteren, benachteiligten Schichten,
das er poetisch verfremdet. In seinem neuesten Film Centochiodi (Hundert Nägel,
2007) setzt sich Olmi mit seelenloser Bürokratie und erstarrter Religion
auseinander, denen er die Schönheiten der Poebene und den Lebenswillen
ihrer Bewohner entgegenstellt. Dorthin flüchtet ein junger Professor,
um ein neues, sinnvolleres Leben anzufangen.
So 30.11. 20.30 Uhr | Mo 08.12. 18.00 Uhr
LA STELLA CHE NON C'È Der fehlende Stern
I/F/CH/Singapur 2006, R: Gianni Amelio, Da: Sergio Castellitto, Ling Tai, 104
min OmeU
Als ein italienischer Ingenieur (Sergio Castellitto) erfährt, dass seine
Firma einen defekten Hochofen nach China verkauft hat, reist er mit einer jungen
Dolmetscherin dorthin, um ein Unglück zu verhindern. Auf ihrer Suche nach
der scheinbar spurlos verschwundenen Maschine begegnen sie einem Land der Gegensätze
und Widersprüche. LA STELLA CHE NON C'È (Der fehlende Stern, 2006)
von Meisterregisseur Gianni Amelio verwebt auf subtile Weise Elemente des Roadmovie,
des Liebesfilms und der Dokumentation zu einer Geschichte, die Missstände,
aber auch kleine Glücksmomente offenbart.
Di 02.12. 18.00 Uhr | Sa 06.12. 18.00 Uhr Klassiker & Raritäten /
Hommage
INVERVISTA
Italien 1986, R: Federico Fellini, Da: Sergio Rubini, Antonella Ponziani, Marcello
Mastroianni, Federico Fellini, 105 min OmeU
INTERVISTA (1986), Fellinis vorletzter Film, entstand anlässlich des 50-jährigen
Bestehens des größten und bedeutendsten italienischen Filmstudios
Cinecittà vor den Toren Roms. Der Meisterregisseur reflektiert in Interviews
und Ausschnitten, mal amüsant-anekdotisch, mal mit melancholischem Unterton,
sein Filmschaffen, lässt Marcello Mastroianni nach über zwanzig Jahren
auf Anita Ekberg, seine Partnerin bei der berühmten Szene im Trevi-Brunnen
aus LA DOLCE VITA (1960), treffen und feststellen, dass sie für einen
Moment etwas Magisches geschaffen haben. Sergio Rubini stellt den jungen Fellini
dar, wie er als angehender Regisseur die großen Kinostudios betritt – für
ihn selbst die Geburt seiner Filmkarriere.
Mi 03.12. 18.00 Uhr Klassiker & Raritäten / Hommage
LA STAZIONE Der Bahnhof
Italien 1990, R: Sergio Rubini, Da: Sergio Rubini, Margherita Buy, Ennio Fantastichini,
86 min OF
LA STAZIONE (Der Bahnhof, 1990) war Rubinis Regiedebüt, das sogleich mit
dem FIPRESCI-Preis in Venedig und zwei Donatellos ausgezeichnet wurde. Die
Geschichte um einen schüchternen Bahnhofsvorsteher (Sergio Rubini) besticht
durch die liebenswerte Zeichnung seiner Protagonisten, eine scheinbar unspektakuläre,
doch die Zuschauererwartungen beständig unterlaufende Inszenierung und
den feinen Humor. Während einer Nachtschicht lernt der Bahnhofsvorsteher
eine junge Frau (Margherita Buy), die sich auf der Flucht vor ihrem Verlobten
befindet, kennen und lieben.
Mi 03.12. 20.30 Uhr
LA TERRAMADRE Mutterland
Italien 2007, R: Nello La Marca, Da: Crocetta Canta, Michele Di Rosa, 120 min
OmeU
Zwei Schicksale kreuzen sich in der süditalienischen Stadt Palma di Montechiaro:
das von Gaetano, der dort mit seiner Tante lebt und auch auf Drängen seines
in Deutschland lebenden Vaters nicht fort möchte, und das des heimlichen
Einwanderers Ali, der vor den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in einem Gewächshaus
flieht. Symbolhaft-realistisch erzählt LA TERRAMADRE (Mutterland, 2007),
der erste Spielfilm des Dokumentarfilmers Nello La Marca, der dieses Jahr im
Forum der Berlinale lief, von der allen Hindernissen trotzenden Verbundenheit
der Bewohner des armen italienischen Südens mit ihrer Heimat.
Do 04.12. 18.00 Uhr Klassiker & Raritäten / Hommage
MIO COGNATO Mein ungeliebter Schwager
Italien 2003, R: Alessandro Piva, Da: Sergio Rubini, Luigi Lo Cascio, 90 min
OmU
Toni (Sergio Rubini) ist ein leichtlebiger Kleinunternehmer in Bari, während
sein Schwager Vito, mit dem er schlecht auskommt, ein geregeltes Leben führt.
Als Vitos Auto gestohlen wird, bietet ihm Toni schweren Herzens seine Hilfe
an. Die Suche gestaltet sich zu einer Reise durch die nächtliche Stadt,
die von den skurrilsten Gestalten bevölkert wird und in der Regisseur
Alessandro Piva eine Welt zwischen Traum und Albtraum abbildet. Neben den zwei
glänzend harmonierenden Hauptdarstellern lebt MIO COGNATO (Mein ungeliebter
Schwager, 2003) von den kritischen Elementen, nämlich dem Einblick in
ein durch moralischen Verfall gekennzeichnetes Italien.
Do 04.12. 20.30 Uhr | Fr 05.12. 22.30 Uhr
LASCIA PERDERE, JOHNNY! Vergiss es, Johnny!
Italien 2007, R: Fabrizio Bentivoglio, Da: Fabrizio Bentivoglio, Antimo Merolillo,
104 min OmU
MIT LASCIA PERDERE, JOHNNY! (Vergiss es, Johnny!, 2007) gibt der bekannte Schauspieler
Fabrizio Bentivoglio sein Spielfilmdebüt als Regisseur. Schauplatz seiner
stimmigen, gut gespielten und satirisch-klugen Tragikomödie ist der italienische
Süden der 1970er Jahre: Der verträumte, achtzehnjährige Faustino
will dem Militärdienst entgehen, muss dafür aber nachweisen, einen
Broterwerb zu haben. Zwar spielt er Gitarre in einer Band, aber bis zum ersten
Vertrag und Konzert ist es noch ein weiter Weg.
Fr 05.12. 14.30 Uhr Kinderkino | So 07.12. 16.00 Kinderkino
Roberto Benigni`s PINOCCHIO
Italien/ USA, 2002, R: Roberto Benigni, Da: Roberto Benigni, Nicoletta Braschi,
108 min DF
FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahre
In Personalunion als Regisseur und Hauptdarsteller verfilmte Italiens berühmtester
Komiker Roberto Benigni mit PINOCCHIO (2002) den Kinderbuchklassiker von Carlo
Collodi. Die Gestalt der Holzpuppe, die vom Holzschnitzer Gepetto zum Leben
erweckt wird und fortan etliche Abenteuer bestehen muss, wird von einem zu
allen Albernheiten aufgelegten Benigni mit Leben erfüllt. Neben der Spielfreude
des Darstellers bereitet ebenso die liebevolle Ausstattung höchstes Vergnügen
Fr 05.12. 18.00 Uhr | Sa 06.12. 22.30 Uhr
SATURNO CONTRO In Ewigkeit Liebe
Italien/F/Türkei 2007, R: Ferzan Ozpetek, Da: Stefano Accorsi, Margherita
Buy, 110 min OmeU
Mit SATURNO CONTRO (In Ewigkeit Liebe, 2007) gestaltet Regisseur Ferzan Ozpetek
ein Plädoyer für Menschlichkeit, Freundschaft und Optimismus, getragen
von einem intensiv spielenden, mehrfach ausgezeichneten Schauspielerensemble.
Einige alte Freunde, darunter das schwule Paar Lorenzo und Davide, treffen
sich zu einem Abendessen und verbringen eine fröhliche Zeit, als Lorenzo
plötzlich zusammenbricht. Das nervenaufreibende Warten im Krankenhausflur
lässt verborgene Lügen und Beziehungen ans Tageslicht kommen, schweißt
die Freunde aber auch mehr zusammen.
Fr 05.12. 20.00 Uhr | Sa 06.12. 15.30 Uhr | So 07.12. 11.00 Uhr
GOMORRA
Italien 2008, R: Matteo Garrone, Da: Salvatore Abruzzese, Simone Sacchettino,
137 min OmU
GOMORRA (2008) ist ein Film über den Krieg, der 150 km von Rom entfernt
stattfindet“, sagte Matteo Garrone über sein neues Werk, das bei
den Filmfestspielen in Cannes den Großen Preis der Jury erhielt. Er verfilmte
damit den gleichnamigen Roman Roberto Savianos, der inzwischen unter Polizeischutz
steht. Gnadenlos werden die verbrecherischen Machenschaften der Camorra
enthüllt, wobei der Film, zum großen Teil mit Laiendarstellern und
an authentischen Orten gedreht, besonderes Gewicht auf die Analyse von Kriminalität
als Existenzform und Lebensweise legt.
Sa 06.12. 20.30 Uhr | So 07.12. 20.30 Uhr
LA RAGAZZA DEL LAGO Das Mädchen vom See
Italien 2007, R: Andrea Molaioli, Da: Valeria Golino, Toni Servillo, 95 min
OmeU
LA RAGAZZA DEL LAGO (Das Mädchen vom See, 2007) von Andrea Molaioli war
der große Gewinner der diesjährigen Donatello-Verleihung und wurde
unter anderem als bester Film, für die beste Regie und den besten Hauptdarsteller
ausgezeichnet. In einem tristen, grauen norditalienischen Dorf findet man die
Leiche einer jungen Frau. Der kurz vor seiner Pensionierung stehende und von
familiären Problemen gebeutelte Polizist Sanzio (Toni Servillo) führt
die Ermittlungen, in deren Folge er erschreckenden Wahrheiten näher kommt.
So 07.12. 18.00 Uhr
CAOS CALMO Stilles Chaos
Italien/GB 2008, R: Antonio Luigi Grimaldi, Da: Nanni Moretti, Valeria Golino,
105 min OmU
Während der erfolgreiche Manager Pietro (Nanni Moretti) eine Fremde vor
dem Ertrinken rettet, stirbt seine Frau zuhause eines plötzlichen Todes.
Seine traumatisierte Tochter wirft ihm vor, nicht da gewesen zu sein. Von einem
Tag auf den anderen ändert er sein Leben, um sich nur noch seiner Tochter
zu widmen, was zunächst zum Spott, allmählich aber auch zur Anerkennung
durch seine Umwelt führt. CAOS CALMO (Stilles Chaos, 2008) von Antonio
Luigi Grimaldi, die Verfilmung eines Bestsellerromans von Sandro Veronesi,
entwickelt sensibel, mit Gespür für Stimmung und Tempo das Porträt
eines Mannes, der sich spät, aber nicht zu spät auf das Wichtige
im Leben besinnt. Wir zeigen den Film, der im Januar in die Kinos kommt, als
Preview.
Mo 08.12. 20.30 Uhr | Mi 10.12. 18.00 Uhr Klassiker & Raritäten /
Hommage
LA TERRA Der Besitz
Italien 2006, R: Sergio Rubini, Da: Fabrizio Bentivoglio, Paolo Briguglia,
92 min OmU
Identitätsfindung und verdrängte familiäre Konflikte dienen
als Grundlage einer thrillerartigen Handlung und stehen im Mittelpunkt von
Sergio Rubinis LA TERRA (Der Besitz, 2006). Ein Philosophieprofessor (Fabrizio
Bentivoglio) reist in sein Heimatdorf im Süden Italiens, um das elterliche
Anwesen zu verkaufen und sich mit seinen drei Brüdern, die er schon lange
nicht gesehen hat, zu treffen. Doch bei seiner Rückkehr wird er in eine
Welt aus Intrigen, offenen Rechnungen und unausgesprochenen Gefühlen hineingezogen,
von der er sich längst verabschiedet hatte.
Di 09.12. 18.00 Uhr Klassiker & Raritäten / Hommage
L’AMORE RITORNA Die Rückkehr der Liebe
Italien 2004, R: Sergio Rubini, Da: Fabrizio Bentivoglio, Margherita Buy, 110
min OmeU
In seiner siebten Regiearbeit L'AMORE RITORNA (Die Rückkehr der Liebe,
2004) vermischt Sergio Rubini die unterschiedlichsten Filmstile miteinander.
Er erzählt die Geschichte des berühmten Schauspielers Luca (Fabrizio
Bentivoglio), der während Dreharbeiten schwer erkrankt und sich gezwungen
sieht, sein Leben zu ändern. „Es ist die Geschichte eines Schauspielers,
der aus dem Rampenlicht heraustreten muss“, erklärte der Regisseur,
der klare Bezüge auf seine eigene künstlerische und private Lebensgeschichte
eingebaut hat. So spielt zum Beispiel Rubinis Vater auch den Vater des Protagonisten.
Di 09.12. 20.00 Uhr Dokumentarfilm & Gespräch
VIAGGIO IN IRPINA D’ORIENTE Journey to Irpinia in
southern Italy
Italien 2000, R: Paolo Muran, Dokumentarfilm, 50 min OmeU (BetaSP)
Im Anschluss: Gespräch mit Paolo Muran und Franco Arminio
VIAGGIO IN IRPINA D’ORIENTE (Journey to Irpinia in Southern Italy, 2000)
zeigt den Alltag der Bewohner eines Italiens, das bis heute ein weißer
Fleck auf der Landkarte geblieben ist: Irpinien. Der dort geplante Bau einer
Mega-Mülldeponie wird dieser Region jedoch endgültig den Todesstoß versetzen.
Filmemacher Paolo Muran begleitet den ortsansässigen Schriftsteller Franco
Arminio auf seiner Reise durch den Landstrich und betritt mit ihm die dortigen
Dörfer. Seit Jahrzehnten widersetzen sich hier die Menschen gegen eine
alles vernichtende Mülldeponie. "Irpinas Dörfer", sagt
Franco Arminio, "sind reelle Schaufenster zum Bodensatz der globalisierten
Welt, und wir ziehen daraus heute die Kraft für einen Neuanfang." Als
Vorfilm läuft LA VOCE DEL PAESSAGGIO (Die Stimme der Landschaft, 2008),
ein Kurzfilm von Franco Arminio, Schriftsteller und Gründer der „Paesologie“.
Katalog "Verso
Sud 14" (Flash-Version)
Katalog "Verso
Sud 14" (PDF, 1,34 MB)
Verso Sud entsteht in Kooperation mit Made in Italy und durch Unterstützung des Ministero per i Beni e le Attività Culturali, dem Italienischen Generalkonsulat und Kulturinstitut in Frankfurt sowie der Casa di Cultura.
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